Beurteilung des mentalen Status älterer Erwachsener: Das Mini-Cog

WHY: Fünfeinhalb (5,5) Millionen Amerikaner aller Altersgruppen haben Alzheimer oder andere Demenzerkrankungen (2017 Alzheimer’s Disease Facts and Figures, 2017). Das Alter ist der mit Abstand größte Risikofaktor. Einer von zehn Menschen über 65 und 32 % der über 85-Jährigen sind betroffen (2017 Alzheimer’s Disease Facts and Figures, 2017). Die zunehmende Verfügbarkeit erfolgreicher Interventionen für Demenz und demenzbedingte Erkrankungen bedeutet, dass ein erheblicher Bedarf an einer verstärkten Früherkennung von kognitiven Beeinträchtigungen besteht, insbesondere in der älteren Erwachsenenpopulation. Die Verwendung eines zuverlässigen und validen Werkzeugs, das Kliniker schnell implementieren können, erleichtert die frühzeitige Identifizierung und ermöglicht es der Person, eine sofortige Behandlung zu erhalten. Eine frühzeitige Identifizierung und Intervention in Form von Medikamenten und Verhaltenstherapie kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, den Funktionsverlust verzögern, eine Vorausplanung ermöglichen und die Unterbringung in einem Pflegeheim hinauszögern. Während die U.S. Preventative Services Task Force (USPSTF) kein routinemäßiges kognitives Screening bei asymptomatischen, in der Gemeinschaft lebenden älteren Erwachsenen empfiehlt, empfehlen die Alzheimer‘ s Association und die American Geriatrics Society die Aufnahme einer Beurteilung der kognitiven Beeinträchtigung in die Medicare AWV. Das Centers for Medicare & Medicaid Services hat ein routinemäßiges kognitives Screening als obligatorischen Bestandteil der jährlichen Medicare-Wellness-Visite (AWV) aufgenommen. Das Mini-CogTM ist eines von drei Instrumenten, die von der Alzheimer’s Association für den Einsatz im Medicare AWV empfohlen werden.

BESTES TOOL: Das Mini-CogTM ist ein einfaches Screening-Tool, das gut akzeptiert ist und nur 3 Minuten Zeit für die Durchführung benötigt. Mit diesem Tool lassen sich kognitive Beeinträchtigungen sowohl bei Routinebesuchen als auch bei Krankenhausaufenthalten schnell erkennen. Das Mini-CogTM dient als effektives Triage-Instrument, um Personen zu identifizieren, die eine gründlichere Untersuchung benötigen. Die Clock Drawing Test (CDT)-Komponente des Mini-CogTM ermöglicht dem Arzt eine schnelle Beurteilung zahlreicher kognitiver Bereiche, einschließlich der kognitiven Funktion, des Gedächtnisses, des Sprachverständnisses, der visuell-motorischen Fähigkeiten und der exekutiven Funktion, und liefert eine sichtbare Aufzeichnung sowohl normaler als auch beeinträchtigter Leistungen, die über einen längeren Zeitraum verfolgt werden kann.

Zielgruppe: Das Mini-CogTM ist für den Einsatz in allen Bereichen des Gesundheitswesens geeignet. Es ist geeignet, um bei älteren Erwachsenen mit verschiedenen heterogenen Sprach-, Kultur- und Bildungsniveaus eingesetzt zu werden.

VALIDITÄT UND ZUVERLÄSSIGKEIT: Das Mini-CogTM wurde als kurzes Screening-Instrument entwickelt, um Patienten mit Demenz von solchen ohne Demenz zu unterscheiden. Abhängig von der Prävalenz der Demenz in der Zielpopulation hat das Mini-CogTM eine Sensitivität von 76-99% und eine Spezifität von 89-93% mit 95% Konfidenzintervall. Ein Chi-Quadrat-Test ergab 234,4 für Alzheimer-Demenz und 118,3 für andere Demenzerkrankungen (p<0,001). Dieses Instrument hat einen starken prädiktiven Wert in verschiedenen klinischen Situationen (Borson et al., 2003). Die Forschung legt nahe, dass ein numerisches 5-Punkte-Bewertungssystem, das auf dem ursprünglichen Algorithmus basiert, einfacher anzuwenden ist: Wiederholung von drei Items (0 Punkte), ein Uhrenziehungs-Distraktor (CDT) (0-2 Punkte) und Abruf der früheren drei Items nach dem CDT (0-3 Punkte). Ein Score von 0-2 von 5 ist ein positiver Screeningtest für Demenz, 3-5 von 5 ist ein negativer Screeningtest für Demenz (Borson et al., 2006), aber ein Cut-Score von 4-5 von 5 kann die Erkennung einer leichten kognitiven Beeinträchtigung erhöhen (McCarten et al., 2012). Der Mini CogTM allein wird nicht als valides Instrument für diese Anwendung angesehen. Für eine weitergehende Beurteilung der leichten kognitiven Beeinträchtigung sollte die Anwendung des Montreal Cognitive Assessment (MoCA) in Betracht gezogen werden (siehe Versuchen Sie es:® MoCA).

STÄRKEN UND LIMITATIONEN: Die Verabreichung des Mini-CogTM dauert bis zu 3 Minuten. Die Uhrzeichenkomponente des Tests wird für den Zweck des Mini-CogTM einfach als normal oder abnormal gewertet; spezifische Wertungsregeln sind dem Instrument beigefügt. Eine umfassendere Auswertung des CDT verbessert die Erkennung von Demenz nicht und würde die Komplexität der derzeit einfachen Schulungsanforderungen für Kliniker erhöhen und möglicherweise seine Attraktivität als einfaches Screening-Instrument verringern. Der Mini-CogTM wird nicht stark durch Bildung, Kultur oder Sprache beeinflusst; er wurde als weniger belastend für die Person empfunden als andere längere Tests des mentalen Status. Die Genauigkeit des Mini-CogTM in heterogenen Gruppen könnte die Identifizierung von Demenz in weniger diagnostizierten Populationen erhöhen, wodurch die Beteiligung von Minderheiten an der Forschung erhöht und die Parität der Frühbehandlung verbessert wird.

Mehr zum Thema:

2017 Alzheimer’s Disease Facts and Figures. (2017). Alzheimer’s & Dementia, 13, 325-373. doi: https://doi.org/10.1016/j.jalz.2017.02.001

Borson, S., Scanlan, J.M., Chen, P., & Ganguli, M. (2003). The Mini-Cog as a screen for dementia: Validation in a population-based sample. JAGS, 51(10), 1451-1454. Borson, S., Scanlan, J., Hummel, J., Gibbs, K., Lessig, M., & Zuhr, E. (2007). Implementierung eines routinemäßigen kognitiven Screenings bei älteren Erwachsenen in der Primärversorgung: Prozess und Auswirkung auf das Arztverhalten. Journal of General Internal Medicine, 22(6), 811-817.

Borson, S., Scanlan, J.M., Watanabe, J., Tu, S.P., & Lessig, M. (2005). Vereinfachte Erkennung von kognitiven Beeinträchtigungen: Vergleich von Mini-Cog und Mini-Mental State Examination in einer multiethnischen Stichprobe. JAGS, 53(5), 871-874.

Lessig, M., Scanlan, J., Nazemi, H., & Borson, S. (2008). Time that tells: Kritische Uhrzeichenfehler beim Demenzscreening. International Psychogeriatrics, 20(3), 459-470. McCarten, J.R, Anderson, P., Kuskowski, M., McPherson, S., Borson, S., & Dysken, M. W. (2012). Das Auffinden von Demenz in der Primärversorgung: Die Ergebnisse eines klinischen Demonstrationsprojekts. JAGS, 60(2), 210-217.

McCarten, J.R., Anderson, P., Kuskowski, M.A., McPherson, S.E., & Borson, S. (2011). Screening auf kognitive Beeinträchtigung in einer älteren Veteranenpopulation:

Akzeptanz und Ergebnisse mit verschiedenen Versionen des Mini-Cog. JAGS 59, 309-313.

Scanlan, J.M., Binkin, N.B., Michieletto, F., Lessig, M., Zuhr, E., & Borson, S. (2007). Kognitive Beeinträchtigung, chronische Krankheitslast und funktionelle Behinderung: A population study of older Italians. American Journal of Geriatric Psychiatry, 15(8), 716-724.

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