Ziel der Studie: Der Femurkopf einer bipolaren Hüftprothese (BHP) besteht aus einer Stahl-Außenschale und einem Polyethylen-Liner, in dem sich ein innerer Stahlkopf bewegt. In dieser Studie werden die Indikationen und Vorteile dieser Endoprothese untersucht.
Material und Methoden: Der Autor stellt die Indikationen und die Operationstechnik an einer Gruppe von 79 Patienten, meist körperlich aktive Frauen im Alter von 70 bis 80 Jahren, vor. Eine BHP ist vor allem bei Patienten mit Schenkelhalsfrakturen indiziert, dann bei Verletzungen des proximalen Femurs, die die Gelenkfläche des Acetabulums intakt lassen.
Ergebnisse: In der Gruppe der 79 Patienten kam es bei vier zu einer Dislokation der Prothese, die bei zwei Patienten durch eine Fehlstellung des Schaftes verursacht wurde. Diese wurde durch eine Reimplantation behoben. Beim 3- bis 9-jährigen Follow-up wurden 54 Patienten ausgewertet. Eine Protrusion in das Acetabulum, die eine gefürchtete Komplikation der klassischen Hemiarthroplastik ist, wurde nicht gefunden. Auch ein Schaftversagen wurde nicht festgestellt. Die Endoprothese war bei fast allen Patienten schmerzfrei. Der Harris-Hip-Score wurde durch koexistierende Erkrankungen des Alters beeinflusst. DISKUSSION Die meisten Autoren, die sich mit der BHP befassen, schätzen deren Vorteile gegenüber der klassischen Hemiarthroplastik, einige ziehen sie sogar der Hüfttotalendoprothese vor und das auch bei anderen Indikationen als der akuten Verletzung. Der Hauptvorteil der BHP liegt in der besseren Stabilität und in der im Vergleich zur Hüfttotalendoprothese einfacheren Implantation, was den chirurgischen Eingriff sowohl für den Patienten als auch für den Operateur weniger anspruchsvoll macht.
Schlussfolgerungen: Die bipolare Hüft-Hemiarthroplastik ist eine Behandlungsoption in der Akutchirurgie bei proximalen Femurfrakturen. Sie hat den Vorteil, dass sie den Patienten weniger belastet als die Hüfttotalendoprothese und im Vergleich zur klassischen Hüft-Hemiarthroplastik eine höhere Stabilität und ein geringeres Risiko der Protrusion in die Hüftpfanne aufweist.