Östliche Sumpfschildkröte
Kinosternon subrubrum
New York Status: Endangered
Federal Status: Not Listed
Beschreibung
Die Schlammschildkröte ist ein kleines, unscheinbares Reptil, das 7,5-10 cm misst. Der Carapax (Oberpanzer) ist oliv bis dunkelbraun bis fast schwarz, musterlos, glatt und kiellos. Er hat nur 11 Randschuppen (Platten) und nicht 12 wie bei den meisten Schildkröten. Das Plastron (unterer Panzer) ist gelb bis braun, doppelt gelenkig, mit 11 Platten. Männchen haben einen gut entwickelten, stumpfen Stachel an der Schwanzspitze und raue, schuppige Flecken an der Innenseite der Hinterbeine.
Lebensgeschichte
Die meisten Informationen zur Lebensgeschichte basieren auf Studien, die am südlichen Ende des Verbreitungsgebiets durchgeführt wurden. Die Fortpflanzung erfolgt bald nach dem Verlassen des Winterschlafs, der in New York von Ende April bis Mai stattfindet. Im Juni gräbt das Weibchen eine 3 bis 5 Zoll große Höhle in vegetativen Abfällen oder in sandigem Lehmboden, in die sie 2 bis 6 Eier ablegt. Im Süden werden typischerweise drei Gelege pro Jahr gelegt, in New York ist jedoch ein Gelege am wahrscheinlichsten. Die Eier werden durchschnittlich 76 Tage lang bebrütet, können aber auch im Nest überwintern. Bisamratten- und Biberhütten werden gelegentlich als Nistplätze genutzt. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife angeblich in 5-8 Jahren, die Männchen benötigen nur 4-7 Jahre. In New York kann die Geschlechtsreife jedoch 8-11 Jahre dauern.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfasst Long Island, südlich bis nach Südflorida, westlich bis nach Zentral-Texas und nördlich das Mississippi-Tal hinauf bis nach Süd-Illinois und Südwest-Indiana. Eine isolierte Population kommt im Nordwesten Indianas vor. In New York gibt es nur noch fünf Populationen. Innerhalb ihres Verbreitungsgebiets sind Schlammschildkröten semiaquatisch, obwohl sie sich im Hochsommer oft vom Wasser entfernen. Man findet sie in Süß- oder Brackwasser, einschließlich Sümpfen, kleinen Teichen, feuchten Gräben und Feldern sowie vorgelagerten Inseln. Sie bevorzugen flache Gewässer mit weichem Grund und langsamer Strömung, die reichlich Vegetation aufweisen. In den wärmeren Monaten kann man einzelne Exemplare auf dem Grund von Teichen herumstreifen sehen. Wenn der Lebensraum austrocknet, können sie über Land in ein anderes Gewässer wandern oder sich im Schlamm eingraben und den Sommer in einem Zustand der Betäubung verbringen. In New York halten Schlammschildkröten von September bis April oder Mai Winterschlaf. Von allen Schildkrötenarten in New York hat die Schlammschildkröte offenbar die kürzeste Aktivitätsperiode. Für die Überwinterung werden Höhlen verwendet, die 1 bis 3 Fuß tief in Schlamm, Sand oder trockenem Laub an Sumpf- oder Feldrändern, unterhalb der Frostgrenze, liegen. Schlammschildkröten wandern 200-400 Meter von ihrem Teich zum Nest.
Status
Die Schlammschildkröte ist die seltenste Schildkrötenart in New York. Schlammschildkröten werden beim Überqueren von Straßen gesehen, höchstwahrscheinlich auf der Suche nach Nistplätzen oder Wasser. Schildkröten, die von vorbeifahrenden Autos getötet werden, stellen einen sehr großen Verlust für die Populationen dar. Die Trockenlegung von Feuchtgebieten für die städtische und industrielle Entwicklung hat sich auf die Populationen ausgewirkt und die Menge an geeignetem Lebensraum verringert. Nist- und Überwinterungsplätze im Hochland wurden ebenfalls durch Landrodung, Erschließung und Fragmentierung durch Straßenbau beeinträchtigt. Übermäßiges Sammeln für den illegalen Heimtierhandel beutet erwachsene Tiere aus, die für den Erhalt der Populationen notwendig sind.
Management- und Forschungsbedarf
Zusätzliche Anstrengungen sind nötig, um die Schlammschildkröten in potenziellen Lebensräumen zu erfassen. Studien zur Ermittlung der Lebensraumanforderungen im Hochland haben begonnen und müssen fortgesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten sich die Bemühungen zum Schutz der Schlammschildkröten auf den Erwerb und das Management von Lebensräumen konzentrieren, in denen noch Populationen bekannt sind. Die Aufklärung der Öffentlichkeit über den illegalen Heimtierhandel und die Schärfung ihres Bewusstseins für den gesetzlichen Schutz sollten gefördert werden. Zu den empfohlenen Habitatmanagement-Aktivitäten gehören 1) die Beseitigung von Barrieren, die die Wanderung zwischen Teichen und Nist- oder Überwinterungsplätzen behindern, 2) das Aufstellen von „Schildkrötenkreuzungs“-Schildern, um Autofahrer vor der Anwesenheit der Schildkröten in wichtigen Gebieten zu warnen, und 3) die Erhaltung offener Bereiche für das Nisten.
Zusätzliche Referenzen
Behler, J. L. und R. W. King. 1979. The Audubon Society Field Guide to North American Reptiles and Amphibians. Alfred A. Knopf, New York.
Conant, R. und J. T. Collins. 1998. A Field Guide to Reptiles and Amphibians of Eastern and Central North America. Third Edition Expanded. Houghton Mifflin Co., Boston.
Ernst, C. H., J. E. Lovich und R. W. Barbour. 1994. Turtles of the United States and Canada Smithsonian Institution Press, Washington und London.
Pritchard, P. C. H. 1979. Encyclopedia of Turtles. T. F. H. Publications, Neptune, New Jersey.
Karte angepasst aus Conant und Collins (1998) und Ernst, Lovich und Barbour (1994)