Der Ursprung auf Hawaii
Die ersten Hinweise auf das Surfen wurden in Polynesien gefunden. Höhlenmalereien aus dem 12. Jahrhundert zeigen Menschen, die auf Wellen reiten. Im Zuge von Seefahrten brachten die Polynesier das Surfen nach Hawaii und der Sport verbreitete sich. Surfen war auf Hawaii nicht nur ein Sport, sondern auch ein wichtiger Teil der Religion. Die Wahl des Baumes war von entscheidender Bedeutung und beim Formen des Surfbretts wurden religiöse Rituale praktiziert. Die Zeremonien dienten zum Schutz und um sich das Wohlwollen der Götter zu sichern. Jeder surfte – Männer, Frauen, Kinder, Könige – aber es gab ein strenges Regelsystem, das regelte, wer an welchem Spot surfen durfte.
Das erste schriftliche Erbe über die Geschichte des Surfens fand sich im Tagebuch von James Cook, dem europäischen Kapitän, der nicht nur neue Länder, sondern auch das Surfen entdeckte.
Die Kolonisierung Hawaiis begann kurz darauf durch christliche Missionare. Die Lebensweise war vorher schon bemerkenswert, aber nach der Besiedlung änderte sie sich stark. Die Hawaiianer mussten Kleidung tragen, häufig die Kirche besuchen und die Kinder mussten zur Schule gehen. Das Surfen verlor in dieser Zeit seinen starken Einfluss, verschwand aber nie ganz.
Die weltweite Verbreitung des Surfens
Berühmte Entdecker wie Mark Twain oder Jack London – beides bedeutende Reisebuchautoren – berichteten über den Sport in den Wellen und weckten großes Interesse in der Bevölkerung. Die Geschichte des Surfens setzte sich fort und immer mehr Touristen versuchten sich an der neuen Sportart. Mit der Zeit entstanden die ersten Surfclubs und die Beachboys wurden zu Rettungsschwimmern, um die Strände zu sichern.
Der berühmteste Surfer war Duke Kahanamoku, der 1890 geboren wurde. ‚The Duke‘ war ein talentierter Schwimmer und offensichtlich einer der besten Surfer auf den Hawaii-Inseln. Im Jahr 1912 nahm er an den Olympischen Spielen in Stockholm teil und gewann den 100-Meter-Freistil-Wettbewerb, nicht zuletzt wegen der Kraultechnik, die er sich vom Surfen abgeschaut hatte. Nach seinem Erfolg reiste er um die Welt und führte das Surfen in allen Regionen ein, in denen die Bedingungen es möglich machten, z. B. in Australien oder Kalifornien.
Als Hawaii als 51. Staat den USA beitrat, boomte der Tourismus auf den Inseln wie nie zuvor.
Die Evolution des Surfbretts und die Erfindung des ersten Neoprenanzugs
Nicht nur das Surfen selbst, auch die Hilfsmittel haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. Klebstoffe, die im Zweiten Weltkrieg entwickelt wurden, fanden einen völlig neuen Verwendungszweck. Joe Quigg erfand die runde Nase und laminierte Flossen, die mit Fiberglas überzogen sind. Diese Innovationen ermöglichten unglaubliche Manöver.
In den frühen 50er Jahren erfand Jack O’Neill den ersten Neoprenanzug, der die Surfer vor dem kalten kalifornischen Wasser schützte. Der große Surf-Boom kam ein Jahrzehnt später. Durch den Neoprenanzug und die kleineren Bretter, die radikale Kurven ermöglichten, wurde Surfen zum Massensport. Auch Hollywood-Filme wie „Gidget“ und „Endless Summer“, die das Surfen und seinen Lifestyle zeigten, machten den Sport immer größer.
In den 70er Jahren erfand der Australier Simon Anderson das heutige 3-Fin-System auf dem Shortboard. Dies war der letzte eminente Schritt, der zum Shortboard führte, wie wir es heute kennen.