Imaginis

Nuklearmedizinische Untersuchungen wurden erstmals in den 1950er Jahren mit speziellen Geräten, den sogenannten „Gammakameras“, durchgeführt. Nuklearmedizinische Studien erfordern die orale oder intravenöse Einführung von sehr schwach radioaktiven Chemikalien (genannt Radionuklide, Radiopharmaka oder Radiotracer) in den Körper. Radiopharmazeutika sind speziell formuliert, um sich vorübergehend in dem zu untersuchenden Körperteil zu sammeln. Die Radionuklide werden von den Organen im Körper aufgenommen und senden dann schwache Gammastrahlensignale aus, die von einer Gammakamera gemessen werden. Die Gammakamera hat einen großen Kristalldetektor (Szintillationskristall genannt). Diese Kristalle erkennen das emittierte Strahlungssignal und wandeln dieses Signal in schwaches Licht um. Das Licht wird dann in ein elektrisches Signal umgewandelt, das dann digitalisiert (in ein Computersignal umgewandelt) und von einem Computer zu einem Bild rekonstruiert wird. Das resultierende Bild wird auf dem Systemmonitor angezeigt und kann manipuliert (nachbearbeitet) und gefilmt, über ein Netzwerk an einen anderen Ort gesendet oder auf einer Festplatte gespeichert werden.

Die nuklearmedizinischen Bilder können entweder in Graustufen (Schwarz-Weiß-Schattierungen) dargestellt werden, wie z. B. bei einem Knochenscan, oder sie können farbkodiert sein, um die funktionelle Aktivität deutlich zu zeigen, wie bei einer Herzuntersuchung.

Ein Technologe positioniert einen Patienten für eine nuklearmedizinische Untersuchung

Der Technologe positioniert den Patienten und beginnt mit einer nuklearmedizinischen „Doppelkopf“-Untersuchung. Die Geräte oberhalb und unterhalb des Patienten sind die beiden Gammakameras und enthalten jeweils einen Szintillationskristall und andere Bilderfassungselektronik.

Bei einer Röntgen- oder CT-Untersuchung kommt die Strahlung aus dem Röntgen- oder CT-System und durchläuft dann den Körper des Patienten, bevor sie erkannt und auf Film oder von einem Computer aufgezeichnet wird. Die Nuklearmedizin verwendet den umgekehrten Ansatz: Ein radioaktives Material wird in den Patienten eingebracht und dann von einer Maschine namens Gammakamera erfasst. Die Strahlung, die bei der nuklearmedizinischen Bildgebung vom Körper ausgesandt wird, sind Gammastrahlen. Diese Gammastrahlen sind den Röntgenstrahlen ähnlich, haben aber eine kürzere Wellenlänge.

Bei den in der nuklearmedizinischen Bildgebung verwendeten Radionuklid-Substanzen handelt es sich in der Regel entweder um synthetisch hergestellte radioaktive Substanzen, wie Technetium, oder um radioaktive Formen von Elementen, die natürlicherweise im Körper vorkommen, wie Jod. Die Strahlenbelastung bei nuklearmedizinischen Untersuchungen ist in der Regel deutlich geringer als die, die ein Patient bei einer konventionellen Röntgenuntersuchung oder einem CT-Scan erhalten würde.

Digitale Computertechnik und Nuklearmedizin

Moderne nuklearmedizinische Geräte ermöglichen eine vollständig digitale (computerisierte) Erstellung der Bilder. Das bedeutet, dass es möglich ist, die nuklearmedizinischen Bilder zu erstellen:

  • bequem auf verschiedenen Archivmedien oder an mehreren Orten gespeichert werden
  • vernetzt oder an andere Orte innerhalb eines bildgebenden Zentrums oder in der ganzen Welt zur zusätzlichen professionellen Interpretation oder Konsultation gesendet werden oder
  • mit anderen digitalen Daten aus der Patientenakte wie der Patientengeschichte, anderen Untersuchungen und bildgebenden Studien und Therapieaufzeichnungen kombiniert werden.

Ein Radiologe begutachtet einen nuklearmedizinischen Scan

Der Radiologe begutachtet einen Knochenscan mit Hilfe der nuklearmedizinischen Computer-Workstation

Das Nettoergebnis der digital verfügbaren nuklearmedizinischen Informationen ist, dass die beste Patientenversorgung schnell und kostengünstig erfolgen kann, mit wenigen Einschränkungen bezüglich Ort, Tageszeit oder Art des Verfahrens.

Aktualisiert: Juni 10, 2008

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