Leider ist Epilepsie, wie viele andere Erkrankungen auch, nicht allgemein bekannt; weltweit sind mehr als 65 Millionen Menschen betroffen. Daher ist es wichtig, nicht nur das Bewusstsein für die Krankheit selbst zu schärfen, sondern auch alle damit verbundenen Mythen zu zerstreuen.
Hier bei Alert-iT hören wir oft oder werden mit einer Reihe von Fragen konfrontiert, die, zumindest unserer Meinung nach, besser verstanden werden sollten. Von der Frage, ob Epilepsie ansteckend ist, bis hin zu Spekulationen, ob Betroffene ein normales Alltagsleben führen können.
Es gibt jedoch einige Mythen und Vorurteile, die oft ein wenig mehr Erklärung benötigen. Die Frage, ob Epilepsie vererbbar ist, ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein. Die Forschung ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb haben wir uns gedacht, dass wir Ihnen in unserem neuesten Blog einen kurzen Überblick geben. Hier erfahren Sie mehr:
Aktuelle Forschung & Verständnis
Neben vielen anderen verbreiteten Mythen wird oft behauptet, dass Epilepsie vererbbar ist. Und bis zu einem gewissen Grad könnte man mit dieser Annahme Recht haben. Tatsächlich geht man davon aus, dass zwischen zwei und fünf von 100 Kindern, die von Eltern mit Epilepsie geboren werden, die Krankheit vererben werden.
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Sie Epilepsie vererben könnten, wie wir im Folgenden erklären:
Art der Epilepsie
Es wird angenommen, dass die Genetik bei den meisten Formen der Epilepsie eine Rolle spielt; aber die Rolle der Genetik ist komplex und daher oft schwer genau zu bestimmen. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung, der noch nicht abgeschlossen ist, spielt die Vererbung in vielen Fällen von Epilepsie eine wichtige Rolle. Es gibt einige Arten von Epilepsie und Anfällen, die eher in Familien vorkommen, darunter:
- Absenz-Epilepsie im Kindesalter (CAE)
- Jugendliche Myoklonische Epilepsie (JME)
- Photosensible Anfälle
- Fokale Anfälle
- Generalisierte Epilepsie mit Fieberkrämpfen Plus (GEFS+)
Jeder Epilepsietyp hat ein unterschiedliches Risiko in Bezug auf die ?vererbt werden. Das Risiko eines Kindes, die Krankheit zu erben, wird jedoch auf weniger als 15 von 100 geschätzt.
Anfallsschwelle und Kopftrauma
Nicht jeder, der eine schwere Kopfverletzung erleidet, entwickelt danach eine Epilepsie. Aber warum?
Die Forschung hat herausgefunden, dass wir alle eine sogenannte „Anfallsschwelle“ in unserem Gehirn besitzen. Das ist das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Kräften im Gehirn, das letztlich bestimmt, wie anfällig eine Person für Anfälle ist. Wer eine niedrige Schwelle hat, ist also eher anfällig für einen Krampfanfall. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass eine niedrige Schwelle in vielen Familien vorkommt.
Alternative Faktoren
Während die Genetik eine Rolle spielen kann, gibt es auch andere häufigere Ursachen für Epilepsie, wie z. B. ein Kopftrauma, ein Hirntumor oder eine Läsion und ein Schlaganfall. Leider ist in bis zu 65-70% der Fälle die Ursache nicht bekannt.
Weitere Informationen und Ratschläge
Die Aufklärung über Mythen, die mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden, ist wichtig, um das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen. Auch wenn die Forschung über Epilepsie und Vererbung nicht ganz schlüssig ist, so räumt sie doch hoffentlich mit der Illusion auf, dass es Gründe gibt, warum Menschen an dieser neurologischen Erkrankung leiden. Und dass es sicherlich nicht so einfach ist, wie Sie vielleicht denken.
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