Kieferhöhlenperforation

Das Wort „Maxilla“ ist lateinischen Ursprungs und bedeutet Oberkiefer und somit ist die Kieferhöhle die Höhle des Oberkiefers. Die Kieferhöhlenperforation ist eine sehr häufige Komplikation bei der Extraktion der oberen Zähne. Dafür gibt es zahlreiche anatomische Gründe. Die Wurzelspitzen der Zähne 3 bis 8 reichen sehr oft fast bis zum Kieferhöhlenboden und sind nur durch eine dünne Knochenplatte oder – in manchen Fällen – durch die Kieferhöhlenschleimhaut getrennt. Wenn also eine Pathologie an der Zahnspitze /Granulom, Zyste/ ihre Extraktion erfordert, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der präziseste Zahnarzt das darüber liegende Gewebe durchbricht und eine Öffnung zwischen der Kieferhöhle und der Mundhöhle hinterlässt – Sinusperforation. Aus diesem Grund erfordert die Extraktion der oben genannten oberen Zähne Fachwissen, Aufmerksamkeit und Verantwortung. Eine Röntgenaufnahme ist immer erforderlich, um die Nähe zwischen der Wurzelspitze und der Kieferhöhle festzustellen und um auf eine eventuelle Pathologie zu prüfen. Ein unvorsichtiges oder unaufmerksames Vorgehen könnte fatale Folgen haben.Was passiert, wenn die Kieferhöhle bei der Zahnextraktion perforiert wird? Man kann hören, wie ein Luftstrom mit einem zischenden Geräusch zwischen der Kieferhöhle und der Nasenhöhle hindurchgeht. Wenn der Patient Wasser trinkt, gelangt es aus dem Mund in die Kieferhöhle und tritt durch das Nasenloch aus. Auch das Timbre der Stimme kann beeinträchtigt sein. Der Zahnarzt muss den so genannten Nasentest durchführen – bitten Sie den Patienten, Luft durch die Nase zu blasen, während er sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger drückt und so die Nasenlöcher verschließt. Fällt der Nasentest positiv aus, ist ein lautes zischendes Geräusch zu hören, wenn die Luft aus der Kieferhöhle durch die Extraktionswunde in die Mundhöhle strömt. Dies ist ein sicherer Beweis für eine Kieferhöhlenperforation. Der nasale Test kann negativ ausfallen, ohne dass zischende Luft durch die Wunde strömt. Dies ist kein sicherer Beweis dafür, dass der Sinus intakt ist. Es ist möglich, dass zwar eine Sinusperforation vorliegt, aber die entzündete Sinusschleimhaut ein Ventil oder eine Klappe bildet, die die Punktion abdeckt und den Luftdurchgang blockiert. In diesem Fall wird eine sorgfältige Untersuchung durchgeführt, indem eine speziell entwickelte Sonde in die Extraktionswunde eingeführt wird. Wenn es keine Perforation gibt, würde die Sonde bis zum Boden der sog. Alveole /der Höhle im Kiefer an der Stelle der extrahierten Zahnwurzel / reichen und dort enden. Im Falle einer Sinusperforation hingegen würde die Sonde frei durch die Öffnung und tief in den Sinus gehen. Dies könnte durch eine Röntgenaufnahme verifiziert werden.
Was sollte im Falle einer Sinusperforation nach einer Zahnextraktion getan werden?
Erstens, bleiben Sie ruhig und erklären Sie dem Patienten, was passiert und warum, sowie versichern Sie dem Patienten, dass dies behandelt werden kann.
Zweitens: Tupfen Sie die Extraktionswunde ab, indem Sie sie von unten bis zum Zahnfleischsaum mit speziell präpariertem, medikamentengetränktem Mull dicht ausfüllen.
Drittens geben Sie dem Patienten genaue Anweisungen für die postoperative Zeit. Wenn diese Schritte ignoriert werden, d.h. wenn der Zahnarzt die Perforation nicht registriert, oder noch schlimmer, wenn er sich des Problems bewusst ist, aber den Patienten nicht informiert und nicht die notwendigen Behandlungen und Verfahren zum Schließen der Perforation anwendet, wird sie schließlich epithelisieren /die Einstichkanten werden von Schleimhaut bedeckt/ und es wird eine bedeutende Öffnung zwischen der Mundhöhle und der Kieferhöhle entstehen. Dies würde dann zu zahlreichen Komplikationen und Schwierigkeiten für den Patienten führen – schlechte Artikulation, Eindringen von Speisen und Getränken aus dem Mund in die Nase, chronische Sinusitis, schlechter Geruch, der soziale Kontakte stört, usw. Außerdem, da die Kieferhöhle mit den anderen Nebenhöhlen im Schädel verbunden ist, werden auch diese infiziert. Zum Schließen der Kieferhöhlenperforation ist ein besonderer chirurgischer Eingriff erforderlich. Die folgende Bilderserie zeigt die einzelnen Schritte des chirurgischen Eingriffs:

  1. Alte epithelisierte Perforation
  2. Röntgenbild, Vorderansicht, es ist keine Sinusitis zu sehen
  3. Der Zustand unmittelbar nach der Operation – seitliche Ansicht
  4. Der gleiche Zustand – Ansicht von unten
  5. Eine Woche nach der Operation – die Fäden sind bereit, entfernt zu werden
  6. Nach der Entfernung der Fäden – der Einschnitt ist verheilt

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