Lucius Quinctius Cincinnatus, (geb. 519? v. Chr.), römischer Staatsmann, der für seine selbstlose Hingabe an die Republik in Krisenzeiten und dafür, dass er die Zügel der Macht abgab, als die Krise vorbei war, berühmt wurde. Obwohl er eine historische Figur war, wurde sein Werdegang von der Legende stark ausgeschmückt.
Der Kern der Überlieferung besagt, dass Cincinnatus 458 zum Diktator Roms ernannt wurde, um eine konsularische Armee zu retten, die von den Aequi auf dem Berg Algidus umzingelt war. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung bewirtschaftete er einen kleinen Bauernhof. Er soll den Feind an einem einzigen Tag besiegt und in Rom einen Triumph gefeiert haben. Cincinnatus behielt seine Autorität nur lange genug, um Rom durch die Notlage zu bringen. Dann trat er zurück und kehrte auf seinen Bauernhof zurück. Die meisten Gelehrten sehen keinen sachlichen Wahrheitsgehalt in der weiteren Überlieferung, dass Cincinnatus 439 ein zweites Mal zum Diktator ernannt wurde, um die monarchischen Ambitionen des Spurius Maelius einzudämmen. Auch hier soll er nach Beendigung der Krise seine Macht abgegeben haben.