Prelude to the Afternoon of a Faun, französisch Prélude à l’après-midi d’un faune, Tondichtung für Orchester von Claude Debussy. Die ursprüngliche Orchesterfassung wurde 1894 fertiggestellt, und Debussy überarbeitete sie 1895 für die Aufführung auf zwei Klavieren. Das Werk gilt als Quintessenz des musikalischen Impressionismus, eines Kompositionsstils, der um die Wende zum 20. Jahrhundert populär war und von der gleichnamigen Kunstschule beeinflusst wurde.
Prelude to the Afternoon of a Faun ist eine musikalische Evokation von Stéphane Mallarmés Gedicht „Afternoon of a Faun“, in dem ein Faun – eine halb Mensch, halb Ziege Kreatur der antiken griechischen Legende – erwacht und in sinnlichen Erinnerungen an Waldnymphen schwelgt.
Debussy beginnt mit einer gewundenen Flötenmelodie, die an eine anmutige weibliche Form erinnert. Bald kommen sanft anschwellende Phrasen für Streicher, Harfe und Hörner hinzu. Die Musik schreitet ohne abrupte Wechsel voran; die Themen gehen ineinander über, steigen langsam auf und ab. Im Mittelteil gibt es Klarinetten- und Oboensoli, bevor die Flöte allmählich wieder ins Rampenlicht rückt. In den letzten Momenten erklingen luftige Perkussionstöne von Fingerzimbeln.