In den letzten Jahren gab es mehrere erfolgreiche und hochdotierte Klagen, in denen Patienten ihre Ärzte verklagt haben, weil sie Infektionen der Wirbelsäule nicht diagnostiziert oder nicht rechtzeitig gehandelt haben.
Die Wirbelsäule kann, wie jeder andere Teil des Körpers, an einer Infektion leiden. Eine solche Infektion kann sehr schwerwiegend sein und erhebliche Auswirkungen auf den Patienten haben.
Die Infektion kann sich in der weicheren Bandscheibe festsetzen, oder sie kann die härteren Wirbelknochen infizieren. Einmal im Rücken etabliert, kann sich die Infektion in einem Kaskadeneffekt die Wirbelsäule hinauf oder hinunter ausbreiten.
Wie kam es überhaupt zu einer Wirbelsäuleninfektion?
Am häufigsten kommt die Infektion über das Blut, nachdem sie sich aus anderen Bereichen des Körpers ausgebreitet hat.
Die Venen der unteren Wirbelsäule entwässern den Beckenbereich, die Blase und die Prostata. Da diese Bereiche von Natur aus anfällig für Infektionen sind, sind Infektionen der Wirbelsäule keine Seltenheit.
Auch medizinische Eingriffe können Infektionen in diese Bereiche einschleppen, die sich dann auf die Wirbelsäule ausbreiten können, z. B. kann eine Blasenspiegelung, bei der Bakterien in die Blase eingebracht werden, zu einer Infektion der Wirbelsäule führen.
Risikofaktoren
Da eine Infektion der Wirbelsäule eher eine Sekundärinfektion ist, erhöht alles, was das Immunsystem schwächt, das Risiko, dass sie auftritt. Zu den Risikofaktoren gehören:
- Mangelernährung
- Diabetes
- Immunschwäche
- Rezenter Infektionen
Wie erkenne ich, ob ich eine Wirbelsäuleninfektion habe?
Die Infektion äußert sich oft als Rückenschmerzen. Wenn die Infektion fortschreitet, gibt es einige eindeutige Warnzeichen, manchmal auch als „rote Fahnen“ bezeichnet, auf die man achten sollte:
- Fieber und/oder Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Gewichtsverlust
- Nackensteifigkeit
- Schwächegefühl, Taubheit oder Kribbeln in den Armen und/oder Beinen.
- Verschlimmerung der Schmerzen in der Nacht
Was Sie beachten sollten
Zuallererst sollten Ihre Ärzte alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sie bei der Durchführung von Eingriffen keine Infektion einschleppen. Sie müssen sterile Geräte und die entsprechende aseptische Technik verwenden.
Zweitens sollten Ihre Ärzte auf das Auftreten von Rückenschmerzen nach einem Eingriff am Becken, der Blase oder der Prostata achten.
Drittens: Wenn eine Infektion in die Wirbelsäule eingedrungen ist, sollten Ihre Ärzte sie schnell diagnostizieren und entsprechend behandeln, um Schäden zu vermeiden.
Wie ernst ist eine Infektion der Wirbelsäule?
Wenn eine Infektion der Bandscheibe nicht diagnostiziert und/oder unbehandelt bleibt, führt die Infektion allmählich zum Zerfall und zur Schwächung des Gewebes. Bleibt sie lange genug bestehen, wird die Bandscheibe schließlich kollabieren.
Wenn eine Bandscheibe kollabiert ist, verringert sich der Raum zwischen den Wirbelknochen. Dadurch werden die Nerven, die in der Wirbelsäule verlaufen, eingeklemmt und es kommt zu Schmerzen.
Ist die Infektion in den Wirbelknochen (Osteomyelitis) und bleibt sie unbehandelt, werden die Wirbel geschwächt und brechen zusammen, ähnlich wie die Bandscheibe. Da die Wirbel jedoch größer sind, führt der Zerfall zu einer stärkeren Verkürzung der Wirbelsäule und zu einer Erhöhung des Drucks. Außerdem nehmen mit der Verkürzung der Wirbelsäule auch die Innenwinkel zu, was die Nerven weiter einklemmt. Zu viel Druck auf die Nerven kann deren Funktionsweise beeinträchtigen und zu Fehlfunktionen im Körper führen.
Alternativ kann sich die Infektion von den Wirbeln in den Wirbelkanal ausbreiten und einen Abszess verursachen. Eine solche Wucherung innerhalb des engen Kanals übt dann extremen Druck auf die Nerven aus und kann zu Lähmungen führen.
Eine Infektion der Wirbelsäule kann daher unbehandelt sehr ernst sein.
Wie wird die Infektion behandelt?
Wahrscheinlich werden die Mediziner zunächst versuchen, die Infektion konservativ (d.h. ohne Operation) mit Medikamenten zu behandeln.
Wenn die Infektion zu umfangreich ist, kann eine Operation erforderlich sein, um einen Großteil des infizierten Gewebes zu entfernen. Eine Operation wird auch dann notwendig, wenn es Hinweise darauf gibt, dass die Infektion die Wirbelsäule destabilisiert hat oder Druck auf das Rückenmark ausübt.
Erholt sich die Wirbelsäule nach einer Infektion?
Wenn die Infektion früh genug erkannt wurde und keine irreparablen Nervenschäden vorliegen, kann sich die Wirbelsäule im Laufe der Zeit weitgehend von selbst erholen.
Bandscheibenvorfälle können oft konservativ mit entsprechender Therapie und Behandlung behandelt werden.
Auch die Wirbel können, wie jeder Knochen im Körper, heilen. Während jedoch die meisten Knochen heilen, indem sie mit der beschädigten Stelle verschmelzen, heilt ein beschädigter Wirbel, indem er mit anderen Wirbeln verschmilzt.
Dies wirkt sich nicht nur auf die Flexibilität und Mobilität aus, sondern kann auch weiterhin Druck auf das Rückenmark ausüben und anhaltende Schmerzen verursachen.
Wenn die Infektion jedoch fortgeschritten ist und erhebliche Schäden verursacht hat, kann es sein, dass eine Operation erforderlich ist, um eine gute Genesung zu gewährleisten.
Wenn die Infektion zu weit fortgeschritten ist und die Nerven in der Wirbelsäule erheblich geschädigt hat, kann eine Genesung nicht möglich sein und die Lähmung kann dauerhaft sein.