Ekzem ist eine Hauterkrankung, die durch einen juckenden, roten Ausschlag gekennzeichnet ist und 5 bis 20 % der Menschen weltweit betrifft. Es gibt keine Heilung, aber viele Behandlungen können helfen, den Zustand der Haut zu verbessern und so das Leben zu erleichtern. Bei denjenigen, bei denen diese Behandlungen nicht gut anschlagen oder die ihre langfristigen Auswirkungen fürchten, besteht oft der Glaube, dass entweder etwas in ihrer Ernährung oder etwas, das in ihrer Ernährung fehlt, ihr Ekzem verschlimmert.
In dieser Übersichtsarbeit wurden die folgenden Nahrungsergänzungsmittel (Produkte, die Inhaltsstoffe zu einer Ernährung hinzufügen) untersucht: Fischöl, Zink, Selen, Vitamin D, Vitamin E, Pyridoxin (Vitamin B6), Sanddornöl, Hanfsamenöl und Sonnenblumenöl.
Drei häufig verwendete Nahrungsergänzungsmittel (Nachtkerzenöl, Borretschöl und Probiotika) sind derzeit Gegenstand anderer Cochrane-Reviews (Boehm 2003; Boyle 2008).
Wir suchten nach Studien, die Nahrungsergänzungsmittel mit Placebo (Scheinmedikament) verglichen. Wir schlossen 11 randomisierte kontrollierte Studien (596 Teilnehmer) ein, wenn klar war, dass die teilnehmenden Kinder oder Erwachsenen ein atopisches Ekzem hatten. Bei der Auswertung der Studien suchten wir vor allem nach Belegen für eine kurzfristige (d. h. sechswöchige) Verbesserung der Ekzemsymptome, wie Juckreiz oder Schlafstörungen. Längerfristig wollten wir Belege für einen verringerten Behandlungsbedarf für das Ekzem oder eine Verringerung der Anzahl der Schübe sehen. Außerdem suchten wir nach Hinweisen auf eine allgemeine Verbesserung des Ekzems und einzelner Symptome.
Insgesamt fanden wir keine überzeugenden Belege dafür, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln das Ekzem der Betroffenen verbesserte. Im Allgemeinen waren die Studien klein, hatten eine geringe Teilnehmerzahl und waren von schlechter Qualität, was die Art der Durchführung angeht. Zwei Studien mit Fischöl fanden zwar eine leichte Verbesserung für die Teilnehmer in Bezug auf den Grad des Juckreizes und die Lebensqualität. Diese Studien hatten jedoch nur eine geringe Teilnehmerzahl, was bedeutet, dass die Chance gering ist, echte Unterschiede zu finden, wenn es sie denn gibt. Deshalb werden größere Studien benötigt, bevor Empfehlungen ausgesprochen werden können. Wir fanden keine Hinweise auf unerwünschte (schädliche) Wirkungen bei den Studienteilnehmern. Die Menschen denken manchmal, dass Nahrungsergänzungsmittel zumindest nicht schaden können; allerdings können hohe Dosen von Vitamin D zum Beispiel ernsthafte medizinische Probleme verursachen, und die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln sollte nicht vorausgesetzt werden. Auch die Kosten für Nahrungsergänzungsmittel können in die Höhe gehen.